Digitalisierung: Entlastung oder doch nicht?

 Kürzlich sind wir über einen spannenden Post auf dem Blog "Tell me how you feel" von Lara & Dominik gestolpert. Darin schildern sie, wie der Alltag durch die Digitalisierung vereinfacht wird. Durch die Corona-Pandemie sind wir Studenten nun aus dem Homeoffice tätig und hetzen nicht mehr von einem Termin zum nächsten. Wir möchten dieses Thema hier aufgreifen und dir unsere Sicht aus dem Homeoffice schildern.

Dadurch dass man nun von zu Hause aus Arbeiten kann oder muss, ist man gezwungen die Selbstdisziplin aufrecht zu erhalten. Über einen gewissen Zeitraum ist das einfach und machbar, jedoch über eine längere Zeitspanne wie dies nun der Fall ist, wird es auch schwieriger konsequent zu sein und sich nicht ablenken zu lassen. Aber nicht nur die Selbstdisziplin ist ein Hindernis. Dadurch dass Termine nun Online stattfinden, wird von einem gefühlt erwartet, dass man jederzeit und immer erreichbar ist. Im Unterricht ist uns aufgefallen, dass jeder Dozent das Gefühl hatte, wir hätten nur seine Aufgaben und nur seine Deadlines zu erfüllen. Bei uns hingegen wurde die Liste der abzugebenden Arbeiten und Präsentationen und Prüfungen mit jeder Stunde länger. Als Student ist es in solchen Situationen nicht immer einfach zu wissen ab wann man dem Dozent sagen kann, dass er zu viel von einem erwartet und dass es nicht machbar sei, weil man einfach noch anderen Verpflichtungen nachkommen muss. 

Ein weiterer Punkt, den wir wichtig finden, ist folgender. Durch das Homeoffice sitzen wir den ganzen Tag vor unserem Bildschirm und haben nicht mehr den gleichen sozialen Austausch, wie wir ihn früher hatten. Diesen Austausch hilft einem gewisse Probleme nebenbei aus dem Weg zu räumen, Ansprechpersonen für gewisse Hindernisse zu finden und sich auch ab und zu die Sorgen von der Seele zu reden. Wenn diese direkte Kommunikation jedoch weg fällt, sitzt man alleine da und frisst seine Probleme in sich hinein. Dass man diesen Kontakt neben dem Arbeiten von zu Hause aus selber aufbauen muss und halten muss, muss man sich erst angewöhnen und beibehalten. Also was früher einfach so nebenbei passiert ist, muss man nun ganz bewusst tun.

Du kannst dich vielleicht genau in die Situation hinein versetzten, vielleicht auch nicht und denkst dir: ich hab doch meine Familie oder Freunde und WG-Mitbewohner um mich auszutauschen. Ja, stimmt! Und so kommen wir zu einem anderen Aspekt den man früher nicht gemerkt hat. Während man in der Schule ist muss zuhause der Haushalt gemacht werden, es muss geputzt und aufgeräumt werden. Doch was wenn das genau während deinen Sitzungen ist? Nicht jeder hat das Glück stets ein ruhiges Kämmerchen zu haben um ungestört zu Arbeiten. Durch den Entscheid, dass von zu Hause aus gearbeitet wird, sind diese Personen sich selbst überlassen. Sie sind selber zuständig sich zu organisieren dass sie trotz allem was rund um sie passiert weiter arbeiten können und die Termine einhalten.

Unseres Erachtens steigt der psychische Druck im Homeoffice extrem an. Man hat aber den physischen Stress nicht mehr, den man hat wenn man von einem Termin zum anderen hetzten muss. Wir denken, dass psychischer Stress schlimmer und hartnäckiger ist als physischer Stress. Wenn ich einen Termin nach dem anderen habe, kann ich mir ein Wochenende freihalten und mich so erholen. Psychischer Stress hingegen belastet einen auch wenn man nicht am Arbeiten ist, oder sich mit etwas anderem beschäftigt. Man kann ihn nicht einfach so abstellen, er ist schwieriger zu steuern.

Was denkst du übers Thema Homeoffice? Ist es für dich eine Entlastung, dass du von zuhause arbeiten kannst? Wir freuen uns von dir in den Kommentaren zu lesen!


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